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Story


Nura Rikuo wirkt auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Junge, doch steckt ihn ihm viel mehr als das: Zu drei Viertel Mensch und zu einem Viertel Yokai lebt er zusammen mit rund 100 Yokais unter einem Dach. Darunter auch sein Großvater, der General der Yokais, oder auch "Nurarihyon - Der Herr des Pandämoniums" genannt. Auch wenn für Rikuo dieses Szenario selbstverständlich erscheint, so hat ihm in der Schule, wenn er voller Euphorie von den Yokais erzählt hat, keiner glauben können und alle haben sogar behauptet, dass es Yokais gar nicht gibt. Im Gespräch erfährt Rikuo auch, dass sich Menschen sogar vor Yokais fürchten und diese Angst einflößend sind und nur Unheil verbreiten. Von diesem Tag an ist ihm klar geworden, dass Yokais doch nicht so toll sind, wie er immer geglaubt hat. Als sein Großvater ihn als neuen Nachfolger erwählt, lehnt dieser dankend ab. Was Rikuo jedoch nicht mehr weiß: Mit 8 Jahren verwandelte er sich in seine Yokai-Gestalt, um seine Freunde vor Yokais zu retten und als dieser hat er damals verkündet, dass er die Nachfolge antreten wird. Mit dem ersten Sonnenstrahl ist seine Yokai-Form jedoch verblasst und sein 3/4 Menschenblut macht sich wieder bemerkbar. Als Menschenjunge Rikuo kann er sich danach an nichts mehr erinnern, was er als Yokai gesagt oder getan hat. Seit vier Jahren warten die Yokais nun schon darauf, dass die Yokai-Gestalt des Jungen erwacht, um die Nachfolge anzutreten. Unter den Yokais herrscht langsam eine gewisse Unruhe, denn es gibt Wesen, die nicht damit einverstanden sind, dass sie unter der Herrschaft eines kleinen noch dazu menschlichen Jungen dienen sollen. Der Schrecken, der eigentlich von den Yokais verbreitet wird, erstreckt sich nun unter den eigenen Gefolgsleuten. Wem kann man noch trauen und wann wird Rikuo seine Yokai-Gestalt wiedererlangen? Wird er seine Nachfolge antreten? Der Kampf um die Herrschaft der Yokais kann beginnen... oder hat er bereits begonnen?




Fazit

Nura - Herr der Yokai stammt aus der Feder von Hiroshi Shiibashi, der mit dieser Geschichte eine tolle Mischung aus Action, Fantasy, Mystery und Comedy geschaffen hat. Im ersten Band gibt es eine Anmerkung des Mangaka, in der er sagt, dass das Schriftzeichen für Schrecken eine sehr große Rolle spielt, er jedoch auch meint, dass man selbst Wesen, vor denen man eigentlich Angst haben sollte, gleichzeitig auch als cool und liebenswert empfinden kann. Ich finde, dass er mit seinem Werk genau das erzielt hat. Seine Charaktere, sei es nun Mensch oder Yokai, sind alle einzigartig in ihrer Art, ihrer Erscheinung und in ihrem Handeln. Besonders die Szenen mit der Yokai-Familie sind sehr detailreich und sehr üppig, da jeder Yokai seine eigene Gestalt und Größe vorweist. Es ähnelt fast schon einem Suchbild, auf dem man gerne länger etwas verweilt, um sich die Details und Vielzahl an Yokai-Arten anzusehen. Natürlich treten auch vereinzelte Charaktere besonders in den Vordergrund wie Yuki-onna oder Kubinashi (dessen Namen so viel wie "Schneefrau" und "Nackenlos" bedeuten, was anhand ihrer Fähigkeiten und Erscheinung auch Sinn macht).

Die Story verfügt über einen sehr flüssigen und verständlichen Lesefluss und man fühlt sich weder gedrängt noch mit Informationen überschüttet, sodass man in einem angenehmen Tempo die Geschichte mitverfolgen kann. Auch die stetige Abwechslung an lustigen Illustrationen und detailreichen Szenarien ist gut gelungen, auch der angekündigte Schrecken kommt mit teils blutigen Szenen nicht zu kurz. Und als ob die Intrigen innerhalb des Yokai-Clans nicht schon genug wären, bekommen sie einen weiteren Gegenspieler in Form eines Yin-Yang-Meisters, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Yokais zu exorzieren. In welcher Form und mit welchem Zusammenhang diese Person auftaucht, verrate ich euch jedoch noch nicht, ihr dürft euch überraschen lassen.

Auch sehr schön gefallen mir der Zeichenstil und die einzelnen Illustrationen der Kapitel. Teilweise erinnert der Stil an alte japanische Bilder, die noch mit Pinsel und Tusche gemalt wurden. Die Zeichnungen im Manga selbst sind wiederum sehr niedlich und sympathisch, was aber auch an den tollen Charakteren liegen könnte. Die Panelaufteilung ist sehr gut gelungen und es werden immer im richtigen Moment große Bereiche verwendet, wo die Spannung umso mehr aufgebaut wird. Eine wirklich sehr schöne Arbeit.

Der Manga konnte mich wirklich begeistern und zeigt uns eine Welt voller einzigartiger Wesen und Gestalten. Es wird bestimmt jeder seinen Gefallen daran finden, der sich mit Geisterwesen, Dämonen, Fantasy, Action und einer guten Portion Comedy anfreunden kann. Die Serie ist in Japan bereits mit 25 nden abgeschlossen. Es gibt auch zwei Anime-Staffeln zu je 24 Folgen, ob diese jedoch ebenfalls bei uns erscheinen, steht wohl noch in den Sternen.





© Shiva
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2008 by Hiroshi Shiibashi/ SHUEISHA Inc., Tokyo
© 2012 VIZ Media Switzerland SA


An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich bei KAZÉ Manga bedanken, für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionexemplares.

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Autor:
Shiva
Geschrieben:
11.12.2012 / 23:22
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Bände:
25
Genre:
Fantasy
Herausgebracht:
Japan 2008/ Deutschland 2012
Mangaka:
Hiroshi Shiibashi
Originaltitel:
Nurarihyon no Mago
Originalverlag:
Shueisha
Preis:
6,50 € [D]/ 6,70 € [A]
Verlag:
Kazé Manga